7. IGVZ- Gefahrgut-Dialog Nürnberg am 16.06.2016

Der Einladung zum 7. IGVZ-Gefahrgut-Dialog zum Thema „Neuerungen ADR 2017 und Sicherheit in der Logistik“ waren 45 Teilnehmer gefolgt. Die urspüngliche Obergrenze von 30 Teilnehmern war bereits einen Tag nach Versand der Einladungen erreicht. Als Highlight erwies sich die Besichtigung der Feuerwehr und der Integrierten Leitstelle. Die IGVZ dankt besonders Herrn Brandrat Thomas Keller, der uns gemeinsam mit seinem Team diese spannende Besichtigung ermöglichte. Details zur Tagesordnung in der Einladung.

Der IGVZ Gefahrgut-Dialog Nürnberg wird ausschließlich ermöglicht durch die Beiträge der IGVZ Mitglieder. Wir würden uns freuen, wenn Teilnehmer, die noch nicht Mitglied sind, die IGVZ künftig als Mitglied verstärken.

IGVZ Flyer (PDF / 380 KB)
IGVZ-Beitrittserklärung

Fotoimpressionen - zum Vergrößern bitte Bild anklicken
(Quelle: Beatrix Wegner / Wegner Management Consulting)

Feuerwache 4 Innenhof - Integrierte Leitstelle - Spezialfahrzeuge / Ausrüstung

Die Integrierte Leitstelle ist für das Gebiet Nürnberg, Fürth, Erlangen sowie die dazugehörigen Landkreise zuständig. Pro Tag gehen dort durschnittlich 2.000 Notrufe ein, davon ca. 800 - 900 Notfall-/Rettungs-Einsätze. Nicht mitgerechnet sind Extremfälle wie aktuell bei Starkregen / Überschwemmungen (Katastrophenfällen). Über Kamerasysteme kann sich die Leitstelle z.B. bei Großveranstaltungen oder Notrufen aus dem Bereich des ÖPNV in die angeschlossenen Bereiche aufschalten und das Geschehen im Vorfeld des Einsatzes analysieren.

Spezialmessgeräte - Gefahrgut-Dokumentation - Spezial-Schutzausrüstung

Bei Einsätzen / Unfällen mit Gefahrgut benötigen die Spezialisten der Feuerwehr eine Vielzahl an Spezialmessgeräten, um etwa ausgetretene Gefahrstoffe zu ermitteln und die geeigneten Bergungsmaßnahmen einzuleiten. Beeindruckend auch die Fülle der "handlichen" Gefahrgut-Dokumentation, die in den Spezialfahrzeugen "an Bord" ist, um Details zu den Gefahrstoffen immer griffbereit zu haben. Schwere Spezialanzüge schützen die Rettungskräfte bei Ihren Einsätzen, schränken jedoch Sichtfeld und Beweglichkeit erheblich ein. Mit Sauerstoffausrüstung sind die Feuerwehr-Spezialisten 20 bis max. 30 Minuten einsatzfähig, dann muss gewechselt werden.Die Teilnehmer verfolgten die Demostration der Spezial-Fahrzeuge und Ausrüstung mit großem Interesse und förderten den Dialog mit Ihren Fragen.

Teilnehmer VPI Nürnberg / Würzburg - Spezialfahrzeug / Bergeeinrichtung - Dialog-Teilnehmer beim Hafen

IGVZ-Vorstand Alexander Bock - Gewerbeaufsichtsamt / Patrick Funkhauser - VPI Nürnberg / POK Jürgen Scheuerlein

Nach etwa einer Stunde wurde der IGVZ Gefahrgut-Dialog beim Hafen Nürnberg Roth fortgesetzt. IGVZ-Vorstand Alexander Bock übernahm die Moderation zur "Sicherheit in der Logistik und Gefahrgutkontrollpraxis". Patrick Funkhauser (Gewerbeaufsichtsamt Nürnberg) betonte, dass er Prävention statt Sanktionen vorziehe und dass Bußgelder keinem der Beteiligten nutzen. Er stufte es als positiv ein, wenn die Unternehmen überhaupt einen Gefahrgutbeauftragten haben, der die umfangreichen Aufgaben in der betrieblichen mit Leben erfüllt. Bei Logistik-Unternehmen erfolgen Besuche des Gewerbeaufsichtsamtes meist nach Bußgeldbescheiden der Polizei z.B. nach mangelhafter Ladungssicherung..Herzlicher Dank der IGVZ auch an POK Jürgen Scheuerlein (VPI Nürnberg / SB Verkehrsüberwachung), der sehr kurzfristig als Referent eingesprungen war. Aus seiner Sicht trage der Preisverfall für Transportdienstleistungen dazu bei, dass unter unrealistischen Bedingungen gefahren werde. Besonders bei Fahrern, die "frisch aus der Ausbildung" kommen fällt auf, dass diese einfachste Fragen zur Ladungssicherung nicht beantworten können oder die erforderlichen Fahrer-/Transportdokumente, ausnahmegenehmigungen sowie Ausrüstung nicht dabei haben. Unfälle wegen mangelhaften Ladungssicherung und abweichung bei Lenkzeiten häufen sich. Problematisch nach solchen Unfällen sind besonders Regressforderungen sowie Kosten für Katastrophenschutz und Straßensperren. Bei den Kurierfahrern seinen fast nur noch ausländische Fahrer im Einsatz. Auch die Nahverkehr-Fahrer (7,5 to) seien oft nicht in der Lage die digitalen Tachos zu bedienen und hätten keine Ahnung von Ladungssicherung. QM-System müssten in den Betrieben mehr "gelebt" werden.

IGVZ Gefahrgut-Dialog-Teilnehmer beim Hafen

Herr Willibald Bittner (IHK Nürnberg für Mittelfranken / Bereich Güterverkehr und Gefahrgut) unterstützte den IGVZ Gefahrgut-Dialog erneut fachlich. Er gab einen kurzen Überblick über die verkehrsrechtlichen Änderungen - besonders der Funktion des Verkehrsleiters, deren "7 Todsünden" per 1.1.2017 in der Praxis umgesetzt werden  Verstöße werden mit Punkten und Bußgeldern belegt. Fortgesetzte Verstöße können bis zum Berufsverbot führen. Anschließend stellte er in Kurzform die wichtigsten Neuerungen der ADR 2017 vor. Hierzu wird es im Oktober eine weitere Veranstaltung bei der IHK Nürnberg geben. 

Die Präsentation von Hernr Bittner steht den Mitgliedern der IGVZ im geschlossenen Mitgliederbereich zur Verfügung (Menupunkt "Mitglieder" -->."Bereich für Mitglieder"

Zurück